Am Jahresende prahlen viele Unternehmen mit ihren „grünen“ Erfolgen. Doch hinter glänzenden Nachhaltigkeitsversprechen verbirgt sich oft nur Fassade.
CO₂-Kompensation – Lösung oder Ablasshandel?
Unternehmen kaufen zunehmend CO₂-Zertifikate, um ihre Emissionen auszugleichen. Zwar finanzieren diese Projekte wie Aufforstung oder erneuerbare Energien, doch viele Zertifikate haben kaum einen echten Klimaeffekt. Günstige, qualitativ minderwertige Zertifikate dominieren den Markt – oft für weniger als 4 USD pro Tonne CO₂.
Grünes Image statt echter Reduktion
Studien zeigen, dass Unternehmen mit geringem CO₂-Ausstoß lieber Zertifikate kaufen, statt selbst zu reduzieren. Für große Emittenten wie die Ölindustrie reicht der Ausgleich kaum aus. Oft geht es mehr um PR als um tatsächlichen Klimaschutz.
Greenwashing – Täuschung mit System
Viele Firmen nutzen CO₂-Kompensation, um sich ein „grünes“ Image zuzulegen. Auch Staaten rechnen natürliche CO₂-Senken wie Regenwälder als eigene Klimaleistung an, ohne tatsächliche Emissionen zu senken.
Fazit:
Ohne strenge Standards und Transparenz bleibt der freiwillige CO₂-Markt ineffektiv. Echte Nachhaltigkeit erfordert weniger Schein und mehr Sein – Reduktion statt nur Kompensation.