In Russland wird das Neujahr nicht nur am 1. Januar gefeiert, sondern auch am 14. Januar – ein Fest, das als „altes Neujahr“ bekannt ist. Der Grund für dieses doppelte Neujahrsfest liegt in den unterschiedlichen Kalendern, die Russland verwendet wurden.
Julianischer vs. Gregorianischer Kalender
Das alte Neujahr basiert auf dem julianischen Kalender, der bis zur bolschewistischen Revolution 1918 offiziell in Russland galt. Obwohl die Sowjetregierung den gregorianischen Kalender einführte, hielt die russisch-orthodoxe Kirche weiterhin am julianischen Kalender fest. Daher gibt es heute zwei Neujahrsfeiern: das „neue“ Neujahr am 1. Januar und das „alte“ Neujahr am 14. Januar.
Wie feiern die Russen das alte Neujahr?
Das „Alte Neujahr“ ist kein offizieller Feiertag, wird aber von mehr als der Hälfte der Russen in irgendeiner Form begangen. Während der 1. Januar mit großen Feierlichkeiten verbunden ist, ist das alte Neujahr eher eine nostalgische und familiäre Angelegenheit.
Typische Bräuche:
- Familienessen mit traditionellen Speisen wie Olivier-Salat, Mandarinen und Gebäck.
- Verstecken kleiner Gegenstände (z. B. Knöpfe) in Kuchen, die dem Finder Glück bringen sollen.
- Gemütliches Beisammensein oder kleine Partys mit Freunden und Kollegen.
Das Alte Neujahr wird auch in anderen ehemaligen Sowjetrepubliken sowie in osteuropäischen Ländern mit orthodoxer Tradition gefeiert, darunter Armenien, Belarus, Moldawien, Georgien und Kasachstan.