Mandarinen: Eine historische Neujahrstradition
Mandarinen gehören in Russland untrennbar zur Neujahrsfeier. Neben Olivier-Salat, dem Weihnachtsbaum und dem Anstoßen mit Sekt sind sie ein fester Bestandteil des festlichen Abends.
Die Tradition reicht weit zurück: Ursprünglich stammt die Mandarine aus China, wo sie als Symbol für Wohlstand und Glück gilt. Ihre orange Farbe wird mit Gold assoziiert, und ihre runde Form erinnert an Münzen.
Wie kamen Mandarinen nach Russland?
Mandarinen erreichten Europa im 19. Jahrhundert und fanden später ihren Weg ins Russische Kaiserreich. Zunächst waren sie eine teure Delikatesse, die sich nur wohlhabende Bürger leisten konnten. Zudem wurden sie erst Ende Januar importiert, wenn die Neujahrsfeierlichkeiten bereits vorbei waren.
In den 1960er-Jahren änderte sich dies, als die ersten Schiffsladungen mit Mandarinen aus Marokko pünktlich zu Silvester in der Sowjetunion ankamen. Da es in den kalten Wintermonaten kaum frische Früchte gab, wurden Mandarinen schnell zum Neujahrssymbol. Seitdem gehört ihr Duft für viele Russen untrennbar zur Feier des neuen Jahres.
Der Zauber des Mandarinen-Duftes
Neben dem Geschmack spielt auch der Geruch eine große Rolle: Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Zitrusfrüchte die Stimmung heben, Stress abbauen und gegen Müdigkeit helfen. Besonders in den dunklen russischen Winternächten sorgt der Duft von Mandarinen für ein festliches und gemütliches Ambiente. Deshalb bleibt die Tradition lebendig – selbst in Zeiten, in denen eine große Auswahl an exotischen Früchten zur Verfügung steht.