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Kaputte Infrastruktur Wie marode ist Deutschland
Save News
2025-03-15 08:03:50
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Es war ein Schock: In der Nacht auf den 11. September 2024 stürzte in Dresden eine der vier Brücken ein, die im Zentrum der sächsischen Landeshauptstadt über die Elbe führen. Es war die Carolabrücke an der weltweit berühmtenbarocken Altstadt. Dass es weder Tote noch Verletzte gab, grenzte an ein Wunder. Fast 800.000 Menschen leben im Großraum Dresden, mehr als zwei Millionen Touristen besuchen die Stadt jedes Jahr. 18 Minuten vor dem Einsturz war die letzte Straßenbahn in der Nacht über die Carolabrücke gefahren

Der Grund für den Einsturz war schnell gefunden. Der Stahl, der zwischen 1967 und 1971 in der Brücke verbaut wurde, war in erheblichem Maß korrodiert und gerissen. Der Befund lässt überall in Deutschland die Alarmglocken schrillenTausende Brücken sind in einem so schlechten Zustand, dass sie dringend saniert oder sogar abgerissen und neu gebaut werden müssten

Mindestens fünf Milliarden Euro pro Jahr für Brücken nötig

Insgesamt gibt es in Deutschland schätzungsweise rund 130.000 Brücken. Besonders wichtig für den bundesweiten Verkehr sind die knapp 40.000 auf Autobahnen und Fernstraßen. Etwa 5000 dieser Brücken sind laut Bundesverkehrsministerium dringend reparaturbedürftig oder müssen abgerissen und neu gebaut werden.

2024 waren 4,6 Milliarden Euro für die Sanierung von Autobahnen, Fernstraßen und den dazugehörigen Brücken veranschlagt. In den unter der alten Bundesregierung gescheiterten Haushaltsberatungen für 2025 waren fünf Milliarden Euro vorgesehen. Eine Summe, die nach Ansicht der bundeseigenen Autobahn-GmbH nicht ausreichend ist.

Deutschland lebt von der Substanz

Sanierungsbedarf gibt es aber nicht nur bei Brücken, sondern auch bei den in die Jahre gekommenen Straßen und Schienenwegen, bei der Energie- und Wasserversorgung, der Telekommunikation, bei Schulen, Universitäten und Krankenhäusern. Sowohl die technische als auch die soziale Infrastruktur wurden über Jahrzehnte vernachlässigt. "Unser Land fährt auf Verschleiß", warnte SPD-Chef Lars Klingbeil Anfang März

Dazu kommt der Rückstand bei der Modernisierung. Der Um- und Ausbau der klimaneutralen Energieinfrastruktur dauert, die Digitalisierung des Landes hinkt hinterher. In einer aktuellen Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) beklagt mehr als ein Viertel der befragten Unternehmen, dass die aktuelle Verfügbarkeit von schnellem Internet vor Ort ihrem Bedarf nicht entspreche. Vom DIHK heißt es dazu: "Der Netzausbau kann nur schwer mit den steigenden Anforderungen der Unternehmen Schritt halten."

Die Bahn baut auf 40 Streckenabschnitten

Ökonomen rechnen der Politik schon lange vor, dass mehr investiert werden müsste. Eine Studie des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) bezifferte den Bedarf im Sommer 2024 auf 600 Milliarden Euro in den nächsten zehn JahrenDas meiste Geld wird für die überregionale Verkehrsinfrastruktur gebraucht.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) rechnete im Juni 2024 vor, dass allein dafür 165 Milliarden Euro nötig seien. Der noch amtierende Bundesverkehrsminister Volker Wissing hatte einen milliardenschweren Infrastrukturfonds auflegen wollen, für den er auch privates Kapital mobilisieren wollte. Doch dazu kam es nie.

In den Plänen für eine Generalsanierung des Schienennetzes sind bislang rund 13 Milliarden Euro nicht finanziert. Die überlastete und notorisch unpünktliche Deutsche Bahn will bis 2030 die 40 wichtigsten Teilstrecken, die rund 4200 Kilometer umfassen, wieder instand setzen.

Wie teuer ein einziges Verkehrsinfrastrukturprojekt werden kann, zeigt sich an den Kosten für den Bahnhof "Stuttgart 21". Die Bauarbeiten laufen seit 15 Jahren, die offiziellen Kostenschätzungen stiegen mehrmals: Von gut vier Milliarden Euro bei Baubeginn auf nun elf Milliarden im Dezember 2023. 

Wie kommt der Strom vom Norden in den Süden?

Enorme Summen werden auch für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und des dafür notwendigen Stromnetzes nötig sein. Windkraft wird vor allem im Norden Deutschlands erzeugt. Um die Energie im Land zu verteilen, müssen mehr und stärkere Leitungen gebaut werden. Allein der Ausbau der Stromnetze könnte nach Schätzungen der Übertragungsnetzbetreiber 55 Milliarden Euro kosten - plus 110 Milliarden Euro für den Ausbau der örtlichen Verteilnetze bis 2033.

Bislang werden die Kosten als sogenannten Netzentgelte über gestiegene Strompreise auf die Verbraucher abgewälzt und damit auch auf die Unternehmen. Das macht sie weltweit weniger wettbewerbsfähig. Will der Staat die Verbraucher entlasten, muss er die Netzentgelte teilweise übernehmen. Dazu kommen die Kosten für den Aufbau von ReservekraftwerkenStromspeichern und einem Wasserstoffnetz.  

Auch Wohnungen gehören zur Infrastruktur

Bundesweit gibt es zudem einen erheblichen Mangel an Wohnraum, vor allem in den Städten und Ballungsgebieten. Das hat dazu geführt, dass die Mieten in den vergangenen Jahren zum Teil drastisch gestiegen sind. In München beispielsweise sind 24 Euro pro Quadratmeter bei Neuvermietungen nichts Ungewöhnliches mehr. Das hat viele negative Folgen: Normalverdiener können es sich zunehmend nicht mehr leisten, in den Städten zu wohnen. Arbeitgeber, die keine Spitzengehälter zahlen, finden Arbeitskräfte nur noch, wenn sie Werkswohnungen anbieten.

Der BDI rechnet in seiner Analyse vor, dass in den kommenden zehn Jahren 56 Milliarden Euro zusätzlich investiert werden müssten, um den Wohnungsbau anzukurbeln, aber auch klimagerecht bauen zu können.

Zukunftsaufgabe Bildung

Viel Geld kostet auch die Sanierung von KindergärtenSchulen und Universitäten sowie die Digitalisierung aller Bildungseinrichtungen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie rechnet mit rund 100 Milliarden Euro Finanzierungsbedarf. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) rechnet sogar mit 130 Milliarden Euro. "Das deutsche Bildungssystem gleicht einer Großbaustelle. Die Aufgaben sind gewaltig", heißt es in einer Erklärung von Anfang März 2025. Geradezu "dramatisch" sei auch der Fachkräftemangel, vor allem in Kitas und Schulen.

Bildung ist Ländersache, daher sind hier vor allem die 16 deutschen Bundesländer in der Pflicht. Doch auch Städte und Gemeinden unterhalten Infrastrukturen, die in die Jahre gekommen und dringend erneuerungswürdig sind. In den Kommunen wird am wenigsten investiert, weil einfach zu wenig Geld da ist. Die Kassen sind leer, die Verschuldung hoch.     

Es fehlt in vielen Bereichen

Im Bereich der Krankenhäuser gibt es indes einen Investitionsstau von etwa 50 Milliarden Euro. Der Deutschen Krankenhausgesellschaft zufolge machen etwa 70 Prozent aller Krankenhäuser in Deutschland Verlust. Etwa zehn Milliarden Euro fehlen beim Katastrophenschutz. Damit sind Krisen und große Unglücke wie Überflutungen und andere Wetter-Katastrophen gemeint, aber auch der Schutz vor kriegsbedingten Gefahren.

Rechnet man diese ganzen Summen zusammendann sind in den nächsten Jahren tatsächlich hunderte Milliarden Euro nötig, um die technische und die soziale Infrastruktur in Deutschland wieder in einen guten Zustand zu versetzen.

Source: dw
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