Um der in China weit verbreiteten "Involution"-Kultur (einem gnadenlosen Wettbewerb nach dem Prinzip des internen Konsums) entgegenzuwirken, starteten viele Unternehmen Anfang 2025 die Kampagne "pünktlicher Feierabend". Um diesem Trend zu folgen, gab der große Haushaltsgerätehersteller Midea Group bekannt, dass er seine Mitarbeiter um 18:20 Uhr pünktlich zum Verlassen des Unternehmens zwingen wird: "Wenn die Arbeitszeit endet, beginnt die Personalabteilung, von Abteilung zu Abteilung zu gehen und alle aufzufordern, das Unternehmen schnell zu verlassen."

In sozialen Medien teilten viele Mitarbeiter der Midea Group mit, dass das Unternehmen, um die Politik des "pünktlichen Verlassens des Unternehmens" durchzusetzen, nach Feierabend einige Geräte abschaltet. "Das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich aus der Firma 'geworfen' wurde", teilte ein Mitarbeiter mit.

Jimu News zitierte kürzlich einen anderen Mitarbeiter der Midea Group mit den Worten, dass die Abteilungsleiter die Überstunden streng kontrollieren, alle auffordern, das Unternehmen pünktlich um 18:20 Uhr zu verlassen, und niemandem erlauben, im Büro Überstunden zu machen. Den Mitarbeitern ist es auch verboten, nach dem Abendessen ins Unternehmen zurückzukehren, um weiter zu arbeiten. "Selbst nach Feierabend gibt es Manager, die genau kontrollieren, ob noch jemand im Büro Überstunden macht", sagte der Mitarbeiter.

Darüber hinaus hinterließ der offizielle Weibo-Account der Midea-Gruppe Nachrichten wie: "Ich werde euch nicht sagen, wer schon einmal vom Chef aufgefordert wurde, das Licht auszuschalten und den Arbeitsplatz zu verlassen", "Es ist 18 Uhr, ich verlasse jetzt den Arbeitsplatz und esse zu Abend", "Nach Hause, sofort nach Hause, wenn die Zeit abgelaufen ist", usw.

Neben der Midea Group berichtete auch eine Mitarbeiterin des Drohnenherstellers DJI, dass sie eines Tages nach Feierabend bemerkte, dass sie ihre Handtasche in der Firma vergessen hatte und zurückkehrte, um sie zu holen. Als sie ihre Karte einlesen wollte, dachte die Personalabteilung, sie wolle wieder Überstunden machen, und schickte sie immer wieder weg. "Die Personalabteilung dachte, ich wollte Überstunden machen und ließ mich nicht nach oben. Sie riefen immer wieder: 'Geh früh nach Hause! Keine Überstunden.' Ich war einen Moment lang fassungslos und stammelte dann: 'Oh... okay'", erzählte die Mitarbeiterin.

Laut Securities Times war die 996-Arbeitskultur (Arbeit von 9 Uhr morgens bis 9 Uhr abends, 6 Tage die Woche) früher Standard in der Internet- und Produktionsindustrie; Mitarbeiter mussten mindestens 72 Stunden pro Woche arbeiten. Dies führte auch zu Bedenken hinsichtlich erzwungener Überstunden und Überarbeitung der Arbeitnehmer.

Immer mehr Unternehmen schließen sich der Kampagne gegen die 996-Kultur an. Die DJI-Zentrale in Shenzhen fordert die Abteilungsleiter auf, mit der rechtzeitigen Einhaltung der Arbeitszeiten zu beginnen, und um 21 Uhr wird die Personalabteilung "patrouillieren", um die Kollegen zum Verlassen des Arbeitsplatzes aufzufordern. Das Shanghaier Büro von DJI hat sogar eine einfachere und direktere Maßnahme eingeführt: Um 21 Uhr wird das Licht ausgeschaltet, was die Mitarbeiter daran hindert, Überstunden zu machen.

In sozialen Medien teilen viele Chinesen ihre Erfahrungen mit dem "zum Feierabend gezwungen werden" und machen dies zu einem heißen Thema. Einige Mitarbeiter scherzten, dass "dies das erste Mal in meinem Leben ist, dass ich aufgefordert wurde, keine Überstunden zu machen". Viele Internetnutzer äußerten Neid auf die Mitarbeiter dieser Unternehmen und forderten andere Unternehmen auf, die aktuelle Situation der 996-Arbeitszeiten zu verbessern.