Viele Krebsarten können heute erfolgreich behandelt werden. Doch Krebspatientinnen und -patienten leiden oft unter starken Nebenwirkungen und müssen die Behandlung im schlimmsten Fall sogar beenden. Forschende am Universitätsklinikum Freiburg machen mit einer neuen Methode Hoffnung. Sie fanden in einer Studie heraus, dass UV-Licht die Nebenwirkungen verringern kann.
An der Studie nahmen 14 Patientinnen und Patienten teil, die an verschiedenen Krebsarten erkrankt sind und bereits in Behandlung waren. Alle hatten starke Entzündungen als Nebenwirkung der Behandlung. Nach der UV-Licht-Bestrahlung sagten 92% der Patientinnen und Patienten, dass ihre Entzündungen viel besser wurden. Die Zahl der Teilnehmenden war zwar klein. Trotzdem zeigt die Studie, „dass es zu fast keinen Nebenwirkungen kam“, so Robert Zeiser, Leiter der Abteilung für Tumorimmunologie und Immunregulation am Universitätsklinikum Freiburg.
Die Methode wird extrakorporale Photopherese (ECP) genannt. Dabei wird das Blut der Erkrankten genommen, mit UV-Licht behandelt und anschließend dem Körper wieder zugeführt. Dort kommt es zu einer Reaktion, die das Immunsystem beruhigt. Diese Reaktion passiert im entzündeten Gewebe, nicht im Tumor. So wird die Entzündung gestoppt, ohne den Kampf gegen den Krebs zu stoppen.
Die Forschung zur ECP am Universitätsklinikum Freiburg ist noch am Anfang. In dieser Phase geht es vor allem darum, die Sicherheit der Therapie zu testen, erklärt Zeiser. Damit die Methode später mehr Krebspatientinnen und -patienten helfen kann, muss es noch weitere Studien geben. Eine größere Studie mit mehr Teilnehmenden ist bereits geplant.