Es seien "Abwärtstendenzen bei der Verfügbarkeit von Bargeld (...) erkennbar", schreibt die Deutsche Bundesbank in ihrem jüngsten Monatsbericht. "Die sinkende Anzahl der Bankfilialen und Geldautomaten sowie der steigende Anteil von Bürgerinnen und Bürgern, die von einem erhöhten Aufwand für die Bargeldversorgung berichten, unterstreichen die Perspektive, dass eine auch zukünftig gute Bargeldverfügbarkeit in Deutschland nicht weiter selbstverständlich ist."
Laut einer Analyse der Bundesbank wohnt ein Mensch in Deutschland im Durchschnitt 1,4 Kilometer vom nächstgelegenen "Bargeldbezugspunkt" eines Kreditinstituts entfernt. Gut 95 Prozent der Bevölkerung haben einen Automaten oder Bankschalter im Umkreis von fünf Kilometern um den eigenen Wohnort.
"Kostendruck im Bankensektor"
Die Lage hat sich zuletzt allerdings deutlich verschlechtert: So sank die Zahl der Bankfilialen von circa 53.000 im Jahr 2002 auf rund 21.000 im Jahr 2023. Die Menge der Geldautomaten nahm von rund 59.000 im Jahr 2018 auf aktuell etwa 51.000 ab.
Als Gründe für die Entwicklung gibt die Bundesbank den "Kostendruck im Bankensektor sowie eine zunehmende Verbreitung des Onlinebanking" an. Und auch "das Phänomen der Geldautomaten-Sprengungen" durch Kriminelle dürfte den "Rückbau der Bargeldinfrastruktur" beschleunigt haben.