Gen Y (geboren zwischen 1981 und 1996) steht unter großem Druck, wenn sie sieht, wie Freunde ihr glamouröses Leben auf Instagram teilen. Gen Z (geboren zwischen 1996 und 2012) vergleicht sich hingegen auf LinkedIn – man nennt es „LinkedIn envy“ (Neid auf LinkedIn).
Auf LinkedIn findet man oft Beiträge über berufliche Erfolge. In einem hart umkämpften Arbeitsmarkt beschreibt die Journalistin Lotte Brundle von der Zeitung The UK Time die Plattform als „einen Ort, an dem Nutzer sich minderwertig fühlen“.
LinkedIn wird selten in Diskussionen über den Einfluss von sozialen Medien auf die psychische Gesundheit erwähnt. Aber für junge Menschen wirkt die App stärker als Instagram.
„Wenn man an den Vergleich auf sozialen Medien denkt, fällt einem oft Instagram ein. Aber LinkedIn macht die Nutzer am meisten unter Druck“, heißt es in einem Beitrag in der Technologiesparte von Slate.
Brundle vergleicht LinkedIn mit einer Dating-App, wo Nutzer stillschweigend sich mit anderen vergleichen. Sie gibt zu, die Plattform einmal genutzt zu haben, um das Leben ihrer Ex-Partnerin und ihrer ehemaligen Konkurrenten zu verfolgen. Einige ihrer Freunde haben dort auch romantische Kontakte geknüpft.
Ihre Beobachtung scheint realistisch zu sein. Eine Umfrage der Website DatingNews aus März 2024 zeigt, dass viele Menschen über LinkedIn jemanden kennengelernt haben. Von 260 Millionen LinkedIn-Nutzern in den USA gaben 61 % der 35- bis 40-Jährigen an, dort die Liebe gefunden zu haben – am höchsten in San Antonio, Texas. Einige finden die Plattform sogar anziehender als herkömmliche Dating-Apps.
Doch LinkedIn ist nicht nur ein Ort für berufliche Vernetzung oder Dating, sondern weckt auch gemischte Gefühle. Viele Nutzer haben die App gelöscht, weil sie sich durch die ständigen Erfolgsbeiträge unter Druck gesetzt und erschöpft fühlen.
Manche fühlen sich bei jedem Besuch von LinkedIn als Versager, selbst wenn sie einen stabilen Job haben. „Die letzten Beiträge auf der Plattform wirken oft prahlerisch, nicht anders als bei anderen sozialen Medien, wo Erfolge ständig gezeigt werden“, schrieb jemand im Reddit-Forum.
In einem Artikel bei Psychology Today rät die Ärztin Susan Biali Haas, die sich auf psychische Gesundheit und Resilienz spezialisiert hat, dazu, den Neid nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. Stattdessen solle man diese Gefühle als Chance sehen, sich selbst besser kennenzulernen und daraus Motivation zu schöpfen. Auch sie gesteht, manchmal neidisch zu sein, wenn sie sieht, dass Kollegen Erfolge feiern.
Haas schlägt vor, negative Inhalte zu vermeiden, um die eigene psychische Gesundheit zu schützen. Gleichzeitig sollte man den Neid positiv betrachten.
„Die Person, auf die Sie neidisch sind, ist eigentlich ein ideales Vorbild für Ihre eigenen Wünsche. Sie zeigt, dass Erfolg möglich ist – und Sie können das auch erreichen“, erklärt Haas
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