Ein wachsender Trend in Deutschland zeigt, dass immer mehr Eltern ihre Kinder in Selbstverteidigungskurse wie BJJ, Judo, Karate, Taekwondo und Krav Maga schicken. Dieser Boom wird von der Hoffnung getrieben, Kinder gegen Mobbing zu stärken und ihr Selbstbewusstsein zu fördern.
Im "Cage MMA Cologne" in der Nähe der Kölner Fordwerke versammeln sich Eltern mit ihren Kleinkindern für Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ). Taoufik Jaajoui, einer der Lehrer, betont, dass Kampfsport nicht nur körperliche Fähigkeiten, sondern auch Disziplin, Respekt und Selbstwertgefühl fördert.
Die Nachfrage nach Kinderkampfsportkursen steigt stetig. Studios berichten von explodierenden Anfragen, und manche planen sogar Kurse für Zweijährige. Andreas Riem vom Bundesverband für Kickboxen führt dies auf die Angst der Eltern zurück, dass ihre Kinder im sozialen Wettbewerb untergehen könnten.
Kritiker wie Riem sehen den Trend skeptisch und warnen vor Kommerzialisierung, während andere wie Albert Szczyrba aus Dortmund betonen, dass Kampfsport auch soziale Kompetenzen fördert und den Kindern hilft, sich besser zu verteidigen.
In den Kursen lernen die Kinder nicht nur, wie man kämpft, sondern auch, wie man Konflikte verbal löst. Der sportliche Aspekt ist dabei eng mit der Förderung von Selbstdisziplin und sozialer Integration verbunden.