Viele Menschen in Deutschland trinken gerne Tee. Vor allem im Winter ist eine heiße Tasse Tee sehr beliebt.
Doch in Ostfriesland, im Nordwesten Deutschlands, ist das Teetrinken mehr als nur ein Getränk – es ist eine lebendige Tradition. Die Ostfriesen trinken vor allem kräftigen schwarzen Tee, oft gemischt mit Assam-Tee. Ein großes Stück Kandiszucker – das sogenannte „Kluntje“ – kommt in die Tasse.
Dann gießt man den Tee langsam darüber. Es knistert, wenn sich der Zucker langsam auflöst. Anschließend gibt man etwas Sahne hinzu. Die Sahne schwimmt oben und bildet eine helle Wolke, das sogenannte „Wulkje“.
Wichtig: Man rührt den Tee nicht um! So schmeckt man zuerst die Sahne, dann den kräftigen Tee und zum Schluss die Süße des Zuckers.
Diese besondere Teezeremonie nennt man „Teetied“. Sie ist ein fester Bestandteil des Alltags. Menschen treffen sich mit Freunden oder Familie, trinken gemeinsam Tee und unterhalten sich.
Es ist ein Zeichen von Ruhe, Respekt und Gastfreundschaft. Ein bekanntes Sprichwort lautet: „Drei Tassen Tee sind Ostfriesenrecht“. Das bedeutet: Jeder Gast bekommt mindestens drei Tassen – vorher aufzuhören gilt als unhöflich.