Einzelkinder stehen oft im Schatten ihrer Geschwister, aber eine neue Studie legt nahe, dass sie möglicherweise einen Vorteil haben, besonders im Teenager-Alter.
Die Ohio State University führte eine Studie mit über 8.500 Achtklässlern in den USA und China durch, um ihre psychische Gesundheit zu untersuchen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Jugendliche aus größeren Familien häufiger mit psychischen Problemen zu kämpfen haben.
Die Umfrage ergab, dass in China die Jugendlichen ohne Geschwister am zufriedensten waren, was möglicherweise auf die Ein-Kind-Politik zurückzuführen ist. Ähnlich war es in den USA, wo Einzelkinder oder solche mit nur einem Geschwisterchen am glücklichsten waren. Jugendliche mit zwei Geschwistern, insbesondere jüngere Geschwister mit geringem Altersunterschied, hatten jedoch die schlechteste psychische Verfassung.
Die Studienleiter, Douglas B. Downey und Rui Cao, erklären diese Ergebnisse mit der Ressourcenhypothese. Demnach konkurrieren Geschwister um die elterliche Aufmerksamkeit, und je mehr Kinder es gibt, desto weniger Aufmerksamkeit bekommt jeder Einzelne. Dies kann sich negativ auf die mentale Gesundheit auswirken, insbesondere wenn es um sozioökonomische Faktoren geht.
Es gibt jedoch auch Vorteile für Geschwisterkinder. Frühere Studien zeigen, dass sie sozial verträglicher sind und seltener scheitern. Norwegische Forscher fanden sogar heraus, dass Kinder aus großen Familien im Erwachsenenalter eine bessere mentale Gesundheit haben können.
Insgesamt zeigt die Studie, dass Einzelkinder im Teenager-Alter möglicherweise einen Vorteil gegenüber ihren Geschwistern haben, aber es gibt auch viele andere Faktoren, die ihre psychische Gesundheit beeinflussen können.